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Beitrag vom 06.10.2012
Lykke Li - Wounded Rhymes
Lisa Erdmann
In 2008 überraschte sie alle mit ihren "Youth Novels", nun meldet sie sich endlich zurück. Mit ihrer aktuellen Single "I Follow Rivers" hat Lykke Li ihrem Ruf als goldener Stern am...
... Synthiepop-Himmel bereits alle Ehre gemacht, doch kann das neue Album auch halten, was der chartstürmende Vorbote verspricht?
Der Sommer ist nun endgültig vorbei, doch ein Song hält sich scheinbar unermüdlich in den Radio- und Clubplaylisten. Es ist der Magician Remix von Lykke Lis Megahit "I Follow Rivers", der seit Wochen aus allen Boxen schallt. Der dazugehörige Longplayer trägt den bedeutungsschweren Titel "Wounded Rhymes" und lässt ahnen, dass die heute 26-jährige Schwedin für Jugendliteratur nur noch wenig übrig hat.
Es war das Jahr 2008, in dem alles begann. Die damals 22-jährige Li Lykke Timotej Svensson Zachrisson, KünstlerInnentochter und Weltenbummlerin, veröffentlicht ihr Debütalbum "Youth Novels". Der Longplayer erschien unter ihrem eigenen Label LL Recordings zuerst in Schweden und Großbritannien, zwei Monate später dann auch im übrigen Europa. Erfolg feierte die LP vor allem im Heimatland der Sängerin. Es folgte eine Reise zu den verschiedensten Bühnen Europas, durch schrammelige Backstageräume, überfüllte Flughäfen und grelle Lichter und am Ende stand ein großer Berg Liebeskummer. Lykke Li, die über Nacht zum Star wurde, sehnte sich zu dieser Zeit vor allem nach Ruhe und floh in die USA. Nach vielen Parties, Begegnungen und Einsamkeit landete sie schließlich in Los Angeles und fing wieder an, Songs zu schreiben.
Das Ergebnis sind düster-treibende Appelle an die Jugend ("Youth Knows No Pain"), melancholisch-trommelnde oder auch minimalistisch fragile Liebesschwüre ("Love Out Of Lust", "Unrequited Love") und clubtaugliche Ohrwürmer ("I Follow Rivers", "Get Some"). Allgemein gilt: die Stimmung ist getragener, die Sängerin scheint erwachsener, der Longplayer wirkt glaubwürdiger. Fans der zarten, schüchternen 22-Jährigen aus 2008 werden jedoch enttäuscht sein, denn "Wounded Rhymes" ist deutlich polarisierender und jeder der zehn neuen Tracks scheint durchdachter, getragener und weniger spontan als die Songs des Erstlings, wie beispielsweise"Dance Dance Dance".
Auf der erweiterten Bonusedition finden sich neben den zehn Titeln noch jeweils zwei Remixe der Singles "I Follow Rivers" und "Get Some".
AVIVA-Tipp: We we follow, we follow Lykke Li! Alle guten Dinge sind mindestens Zwei und frau kann nach diesem Longplayer nur hoffen, dass die Wartezeit auf das Nachfolgeralbum nicht wieder vier lange Jahre beträgt.
Lykke Li
Wounded Rhymes
Label: Warner Music, VÖ: Juli 2012
Lykke Li im Netz: www.lykkeli.com
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
"Oh Land - Oh Land"
"Amanda Mair - Amanda Mair"